Gordon Setter für die Jagd 
Schönheit gepaart mit Leistung

Gordon Setter sind die größten und kräftigsten unter den britischen Vorstehhunden, die sich durch genügend Wildbiss auszeichnen. Sie sind intelligent, mutig und selbstsicher. Sie sind ausgesprochen leistungsfähig, wasser- & apportierfreudig. Im Jagdgebrauch sind sie die vielseitigsten unter den Settern. Sie sind keineswegs nur als reine Vorstehhunde zu gebrauchen (wobei sie sich in dem Bereich natürlich durch Höchstleistungen auszeichnen), sondern haben sich auch beim Apportieren, auf der Schweißfährte und bei der Wasserarbeit bewährt. Aufgrund ihres robusten Körperbaus kommen sie auch mit schwierigen Geländeverhältnissen zurecht.

Sein spezielles Talent zeigt der Gordon Setter bei der Feldarbeit. Hier zeigt er excellentes Vorstehen und Sekundieren. Mit weit ausholenden Sätzen sucht er energisch, systematisch und weiträumig immer im Galopp das Feld ab. Bei der Treibjagd lenkt man seine Energie dahingehend, dass er von einem Ende des Treibens bis zum anderen in Schussentfernung vor der Treiberkette sucht. Ihre hochfeine Nase und ihr Finderwille erlauben es ihnen auch bei hohem Tempo Wild auszumachen und vorzustehen. Nase, Körper und Rute bilden dann einen gespannten Bogen, jeder Muskel vibriert, bis der Jäger das Wild ggf. schießt. Die Anlage des Vorstehens ist durch züchterische Auslese genetisch besonders gefestigt. 

Die jagdliche Verwendung muss für den Gordon Setter nicht mit der Arbeit vor dem Schuß (Suchen, Finden, Vorstehen) enden, denn dieser Hund ist darüber hinaus einsetzbar. Der Gordon Setter ist ein jagdlicher Allrounder, der in sämtlichen Bereichen hervorragende Leistungen erbringen kann. Das Apportieren von geschossenem Wild zu Land und zu Wasser, das Verlorenbringen sowie das Stöbern und Buschieren ist mit diesem Hund genauso möglich wie mit kontinentalen Vorstehhunden, genauso wie die Nachsuche auf krankes Wild. Besonders bei den Gordon Settern ist das wildbretschonende Apportieren von Hase, Ente oder Fasan mit „weichem Maul", ähnlich wie beim Retriever, zu erwähnen. Durch die besondere Schnelligkeit der Gordons können auch Hasen, die krankgeschossen wurden, jedoch noch fit genug sind, weit zu flüchten, zeitnah zur Strecke gebracht werden. 

Um den Gordon Setter in der ganzen Breite des jagdlichen Einsatzes nutzen zu können, bedarf es einer individuell angepassten, mit Konsequenz und Überlegung durchgeführten Ausbildung des Welpen bis hin zum verlässlichen Jagdgefährten. Der Jäger und Hundeführer legt aufgrund seiner Ansprüche und jagdlichen Gegebenheiten fest, wie die Ausbildung und der Einsatz des Gordon Setters verläuft.

Gordon Setter sind grundsätzlich sehr freundlich, ausgeglichen und mit einer gewissen Gelassenheit ausgestattet. Sie eignen sich ganz und gar nicht als Sta­tussymbol, das nur bewundernde Blicke auf sich und seinen Besitzer ziehen soll. Dieser Hund muss laufen und arbeiten, um glücklich und ausgeglichen zu sein. Kann er das nicht, wird er zur Belastung für alle Beteiligten. Wird er nicht durch die Jagd ausgelastet, benötigt er sportliche Menschen, die mit ihm Wandern, Radfahren, Joggen – alles, was seiner hohen Bewegungsfreude entgegenkommt und wobei er "seinen" Menschen begleiten kann. Aber seine Jagdleidenschaft kann ihn jederzeit mitreißen. 

Bereits im Welpenalter macht man spielerisch kleine Gehorsamsübungen mit ihm. Das unbändige Temperament eines energiegeladenen jugendlichen Setters macht eine konsequente Erziehung unbedingt erforderlich. Auch wenn er nicht jagdlich geführt werden soll, so ist doch eine Ausbildung im Gehorsam wie für den Jagdgebrauch sehr zu empfehlen. Der Gordon Setter muss insbesondere das Down auf Pfiff oder Handzeichen kennen und in allen Lebenslagen befolgen, vor allem, wenn Begegnungen mit flüchtendem Wild zu erwarten sind. Nur so kann man ihm größtmögliche Freiheit gewähren, ohne dass er sich selbst oder andere in Gefahr bringt. Andernfalls erwartet ihn entweder dauerhaft ein Leben an der Leine oder er wird früher oder später unter dem Auto enden. Für beides sind unsere Setter viel zu schade. 

Bestenfalls sind hier die örtlichen Jagdgebrauchshundevereine, Hegeringe und Kreisjägerschaften als Ansprechpartner zu nennen. Sie veranstalten vielfach neben der jagdlichen Ausbildung im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit auch Kurse zum Gehorsam für Hundeführer ohne Jagdschein. Und...was nicht ist, kann ja noch werden. Auch wir haben erst den Hund jagdlich ausgebildet und dann den Jagdschein gemacht.

Neben einer soliden Grundausbildung sollte ein wenig „Kopfarbeit“ nicht fehlen. Hundesport aller Art, wie Agility und Obedience, die Dummy- oder Fährtenarbeit oder Mantrailing kann für den Gordon Setter eine sinnvolle Beschäftigung sein, bei der er all seine Sinne einsetzen kann.

Ein ausgeglichener, zufriedener Gordon Setter wird Ihnen Ihre Mühe danken!

Menschlicher Kontakt zu seiner Bezugsperson, bzw. seiner Familie ist sehr wichtig. Er hängt mit großer und teilweise ungestümer Zuneigung an ihnen und steht gern im Mittelpunkt. Die isolierte und ausschließliche Haltung im Zwinger ist für den Gordon Setter nicht geeignet.